24.03.2018
6th Bonn Spring Workshop am 24. März 2018
Sechs Lehrer, zwei Klassen parallel, in drei Blöcken an einem Tag – dieses Konzept wurde in Bonn vor einigen Jahren aus der Taufe gehoben, und der Bonner Spring Workshop fand am 24. März 2018 zum sechsten Mal statt.
Das übliche Konzept für eine Dayschool sieht eine oder einen Lehrer/in für ein bestimmtes Level vor oder zwei parallele Klassen für Intermediates/Anfänger mit Vorkenntnissen u. a. Die Bonner Variante hat den Vorteil, dass nicht nur erfahrenen Lehrer/innen ein Forum geboten wird, sondern auch solchen, die gerade die Ausbildung machen oder frisch das Examen gemacht haben. Ebenso sind auch diejenigen angesprochen, die „den Schein“ zwar nicht haben, aber dennoch gerne unterrichten oder sogar eine eigene Gruppe gegründet haben. Auch Musiker/innen wird die Möglichkeit geboten, ihre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Lehrern und Klasse auszuweiten. 90 bis 120 Minuten stehen jeweils zur Verfügung, sich an einem Thema zu versuchen, das einem am Herzen liegt, aber im regulären Unterricht keine Chance hätte – eine reizvolle Chance.
Wichtig ist der Hinweis, dass in den letzten Jahren die eingeladenen Lehrer und Musiker diese Chance auf eigene Kosten genutzt haben. Ein Honorar hätte den Rahmen der Gruppenkasse gesprengt und es konnte höchstens ein Reisekostenzuschuss verteilt werden. Die Einnahmen haben die Kosten für den Raum und für die Verpflegung aller Beteiligten abgedeckt. Und die Unterbringung erfolgte privat. Dass es die Möglichkeit gibt, bei der Central Germany Branch einen Zuschuss zu erbitten, soll nicht unerwähnt bleiben.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bleibt dann die Qual der Wahl, welchen Workshop sie besuchen. Nach einem gemeinsames Warm up stellen die Lehrer ihr Konzept kurz vor. Danach erfolgt die Aufteilung in zwei Räume. Nachmittags geht es in zwei weiteren Einheiten weiter. Bei der Planung sollte darauf geachtet werden, dass jeweils ein Thema für Intermediates und Advanced parallel liegt, sodass für jeden etwas dabei ist. Für Anfänger ist das Konzept nur mit Einschränkungen tauglich.
Themen waren 2018 „The new left is right – Alles Fußwechsel oder was?“ (Tobias Hünger, Oldenburg), „Keep your eyes open! Unerwartete Richtungswechsel im SCD“ (Eva-Maria Beckmann, Bonn), „Put the umph! in Scottish dancing – Tanzen mit Eleganz und Kraft“ (Kenton Stutz, Freiburg), „Of cats and mazes – Yvonnes wunderbare Welt der Tänze“ (Yvonne Neuner, Greifswald), „Is there life beyond jigs, reels and strathspeys?“ (Anselm Lingnau, Frankfurt) und „Set and link and set and go – Um wie viele Paare lässt sich eine Formation erweitern?“ (Iris Wähner, Rheinbach). Aus München hat Judith Bartels mit der Geige zwei Klassen musikalisch begleitet, für sie eine aufregende, aber sichtlich positive Erfahrung (für uns übrigens auch!) – und eine Premiere außerhalb der eigenen Gruppe.
Was sich am Ende sagen lässt: Die ca. 30 Tänzerinnen und Tänzer, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer haben mit viel Elan zwölf Stunden lang getanzt bzw. unterrichtet, beim Social auch noch den allerletzten Tanz mitgemacht und sind mit vielen neuen Impulsen für das eigene Tanzen und Unterrichten heimgefahren.
Es bleibt nur zu sagen, das Konzept ist keine exklusive Angelegenheit. Andere Gruppen sind herzlich eingeladen, das Modell aufzugreifen! Es lohnt sich!
Eva-Maria Beckmann, Skua Dubh, Bonn