23. August 2017

Spring Fling Stipendien

Der RSCDS Spring Fling ist ein Tanz-Wochenende für junge Tänzer im Alter von 12-35. Dieses Frühjahr fand er zum ersten Mal in Deutschland statt, und zwar in Bonn.

Um auch Tänzern, die finanziell knapp dran sind, die Teilnahme am Spring Fling zu ermöglichen, hat die Central Germany Branch Stipendien für den Spring Fling angeboten. Nach Sichtung der Bewerbungen stellte sich jedoch heraus, dass es mehr förderungswürdige Kandidaten als zur Verfügung stehendes Geld gab. Um zusätzliches Geld einzuwerben, beschlossen wir, während des Spring Flings ein Raffle (eine Tombola) zu veranstalten. Die Preise hierfür wurden von verschiedenen Sponsoren und privaten Spendern gestiftet, darunter zum Beispiel Whisky und Tanzschuhe. Wir danken – stellvertretend für die Stipendiaten – allen Spendern und allen Loskäufern!

Insgesamt konnten wir als Central Germany Branch so neun junge Tänzer mit einem Voll- oder Teil-Stipendium unterstützen. Hier Berichte von den Stipendiaten:

„Spring Fling in Bonn war ein einmaliges Erlebnis! Ich habe so viel gelernt, getanzt und junge Tänzer aus aller Welt kennen gelernt. Zum Glück war alles so gut organisiert, dass man wirklich einfach genießen konnte. Spätestens Sonntag hatte man überall Schmerzen und wusste nicht, wie man überhaupt seinen Wohnwagen verlassen soll. Und trotzdem ging es dann nach dem Frühstück wieder, einfach weil man sich so darauf gefreut hat. Es war der erholsamste Urlaub für die Seele seit langem und ich werde sicherlich noch lange von dieser Energie profieren.“

Thank you again so much for the scholarship! I am sure that without it I would have really struggled to manage to come to Spring Fling this year. I am so glad I went, it was a wonderful (exhausting) experience (but in a good way)! […]”

“Für mich war der Spring Fling ein sehr gelungenes, fröhliches und ausgelassenes Wochenende! Ich fand es super, dass er in Bonn stattgefunden hat; es gibt viele begeisterte Tänzer in Deutschland und das wurde an dem Wochenende definitiv nach außen getragen! Die Organisation lief reibungslos - sehr beeindruckend bei so vielen Menschen bei Fling und Fringe! Alle teacher waren sehr motiviert und so haben die classes wirklich Spaß gemacht, waren aber dennoch sehr hilfreich! Die Abende zusammen mit den Tänzern des Spring Fringe zu organisieren (bzw. die Veranstaltungen untereinander zu besuchen) fand ich super!
Für mich war es sehr besonders und schön, Tänzer wiederzusehen, die ich in ganz unterschiedlichen Kontexten kennen gelernt habe (bei verschiedenen Veranstaltungen in Deutschland und auch in Schottland im Laufe meines Austauschjahres) und dazu noch viele neue Kontakte knüpfen konnte! Ich habe den Spring Fling in wirklich guter Erinnerung und habe fest vor, ihm noch einige folgen zulassen!“

„Der Spring Fling in Bonn war für mich die erste Tanzveranstaltung, die über einen Ball mit Dayschool hinausgeht, und entsprechend hoch waren die Erwartungen. Sie wurden weit übertroffen.
Die Stimmung war unglaublich. Kaum jemand von uns Teilnehmern dürfte für so viel tanzen wirklich fit genug gewesen sein und so sah man Samstag nach dem Ball schon viele, die sich (wie ich) vor Muskelkater nur noch hinkend fortbewegten. Die allgemeine Stimmung war dabei trotzdem eine von Begeisterung, auf der man sich durch die Tanzabende tragen lassen konnte – eine Mischung aus Ausgelassenheit und sportlichem Ehrgeiz. Als wir Sonntag Morgen dann in die Turnhalle gehumpelt kamen und hörten, dass wir als Überraschung eine “Demonstration” einstudieren sollten, war von der Ausgelassenheit allerdings nichts mehr zu spüren. Und trotzdem: wann immer getanzt wurde, war alle Leichtigkeit, die dem schottischen Tanzen eigen ist, plötzlich wieder da.
Mein persönliches Highlight waren allerdings die “Saturday Morning Classes”. Es war faszinierend, zu sehen, wie ähnlich und zugleich grundverschieden zwei richtig gute Lehrer unterrichten. Ein großes persönliches Erfolgserlebnis gab es dabei auch: nach sechs Jahren vergeblicher Bemühungen, habe ich am Samstag Morgen endlich verstanden, wie “Turnout” eigentlich funktioniert. Ob es sich umsetzen lässt, muss die Zeit zeigen, aber ich habe definitiv etwas in den Tanzalltag mitgenommen, das länger anhält als der Muskelkater.
Noch etwas, das bleibt, sind neue Freundschaften und neue Bekannte, von denen man immer hoffen darf, sie irgendwann, irgendwo auf der Welt beim Tanzen wiederzusehen.“

This year I attended Spring Fling for the first time. I am 18yrs old and have been dancing since I was 3. Growing up, I attended a children's class but in recent years I have been dancing with my local branch group. I love it there, however I am the youngest dancer and rarely have the opportunity to dance with people my age. I was therefore so thrilled to receive a scholarship from the Central Germany Branch and be able to go to Spring Fling in Bonn. The weekend was one of the best experiences I have had, certainly a highlight of my dancing experiences. The atmosphere was fun and lively and everyone was so friendly. The morning classes were challenging, however it was really exciting to be dancing with so many excellent dancers (seriously I was blown away with how good everyone was) and the teachers managed the right balance of technique and dances. My favourite moments, however, were the evening dances. Dancing in that hall with 200 other people, all sharing a common passion, smiling and dancing the evening away was something very special. I met so many people on the dance floor from different countries, cultures, ages and walks of life. It still astounds me that in Scottish Country Dancing we can put all of that aside and enjoy an evening of live music and dancing, savouring the experience together. It would be insufficient to say I enjoyed Spring Fling. All I will say is, despite the 24hr flight it took to get there, the jet lag and the sore feet by the end of the weekend you will definitely be seeing me at more Spring Fling events in the future!”

“Spring Fling 2017: Ein Wochenende voller Tanzen, Spaß, Muskelkater und noch mehr Tanzen.
Die Anreise nach Bonn war insgesamt erstaunlich unkompliziert. Der erste Eindruck vom Hostel war überwältigend und der vom Zimmer, einem Zugabteil, recht beengend. Wir haben darin zu dritt geschlafen, was doch ganz gut ging – ich hatte anfangs meine Bedenken. Das ganze Wochenende, aber vor allem der Freitagabend und der Samstagmorgen gingen sehr schnell rum, da alles so abwechslungsreich geplant war.
Es hat mir besonders viel Spaß gemacht, mich endlich mal wieder intensiv auf meine Technik zu konzentrieren, was in meiner Gruppe leider viel zu kurz kommt. Dabei habe ich auch feststellen müssen, dass ich manche Figuren tatsächlich vergessen habe, weil wir da sehr wenig machen.
Auch der Highlandkurs am Nachmittag war toll, wenn auch für in diesem Format und Rahmen denkbar ungeeignet. [Der Lehrer] hat nämlich versucht mit einer gemischten Gruppe alle relevanten Highlandschrittfolgen durchzugehen, um dann am Ende einen kompletten Foursome Reel durchzutanzen. Obwohl ich alle Schritte schon mindestens einmal gemacht hatte, und manche auch öfter, hatte ich ab und zu Probleme zu folgen und dementsprechend verwirrt war der Rest von denen, die bisher noch nie Highland gemacht hatten. So war auch der Foursome am Ende mehr ein Chaos als alles andere.
Der Sonntagmorgen war dann sehr hart, mir hat alles wehgetan und ich war ziemlich fertig von der ungewohnten Anstrengung. Deswegen konnte ich die „Überraschung“ mit der Dem auch größtenteils überhaupt nicht genießen. Bis auf die letzten 10 Minuten, wo alles zusammengefügt wurde, war es eine Tortur. Als es dann angefangen hat, Spaß zu machen, war es leider auch schon wieder vorbei. Für mich wäre es wahrscheinlich besser gewesen, wenn ich davon gewusst hätte und es keine Überraschung gewesen wäre. Dann hätte ich mich von Anfang an darauf freuen können und es vielleicht auch trotz der Erschöpfung ein bisschen genossen. Denn eigentlich wollte ich schon immer mal bei sowas mitmachen und fand es im Endeffekt sehr Schade, dass ich es nicht richtig genießen konnte.
Alles in Allem war der Spring Fling für mich eine wunderbare Erfahrung. Über mehrere Tage hinweg zusammen mit anderen Leuten aus aller Welt tanzen zu können war richtig schön. Ich habe Leute wiedergetroffen, die ich aus Glasgow kannte, aus anderen Ecken Deutschlands und sogar jemand, den ich bisher gar nicht persönlich, sondern nur namentlich kannte. Und natürlich auch viele andere Tänzer. Ein Highlight dabei war definitiv (abgesehen vom Wetter) die Halle, in der es trotz so vieler Leute zum Tanzen nie zu eng wurde. Das habe ich bisher noch nie so erlebt.
Die Organisation im Allgemeinen war wirklich super, von der Nähe der Unterkunft zu den Hallen, über das Wasser, den Tee und den Kuchen bis hin zum wirklichen sehr guten Buffet am Samstagabend. Vor allem für mich als Vegetarierin ist das besonders erwähnenswert, da es nicht selbstverständlich ist, so eine große Auswahl an sehr leckerem vegetarischen Essen zu haben.“

Eine Aufnahme der erwähnten „Demonstration“ findet man hier auf Youtube. Und hier ein Rundgang während des Balls.

Die nächste Veranstaltung speziell für junge Tänzer – der Young Dancers Workshop – wird Anfang Oktober in Münster stattfinden. Abends gibt es ein Social für alle.

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